Pressemitteilung
29. Verleihung des „Bandes für Mut und Verständigung“: Ehrung für außergewöhnlichen Einsatz
Das Bündnis für Mut und Verständigung verleiht auch in diesem Jahr das „Band für Mut und Verständigung“ an fünf Menschen und Initiativen, die sich auf beispielhafte Weise gegen rassistische Gewalt eingesetzt haben oder durch ehrenamtliche Arbeit zur interkulturellen und sozialen Verständigung beigetragen haben.
Berlins Integrationsbeauftragte Katarina Niewiedzial freut sich über die zwei Auszeichnungen, die nach Berlin gingen:
Stephan Jäkel wird ausgezeichnet für seine leidenschaftliche, tatkräftige Arbeit für queere Geflüchtete sowohl auf individueller als auch auf politischer Ebene. Seine klare Haltung, verbunden mit Zähigkeit, Gelassenheit und Humor, beeindruckt.
Ebru Schäfer wird in Anerkennung ihrer ausdauernden kreativen Arbeit und Unterstützung von vor allem jungen Geflüchteten sowie für ihren aktivierenden und vorbildhaften Einsatz für ein gleichberechtigtes und respektvolles Miteinander ausgezeichnet.
Katarina Niewiedzial, Beauftragte des Berliner Senats für Integration und Migration: „Die Preisträger*innen setzen sich aktiv für eine offene und demokratische Gesellschaft ein, in der Geflüchtete und zugewanderte Menschen partizipieren und teilhaben. Sie sind mutig und kreativ und trotzen Hass und Diskriminierung. Die Ausgezeichneten ermutigen Andere, gegen Ausgrenzung und Gewalt zu kämpfen.“
Brandenburgs Integrationsbeauftragte Doris Lemmermeier zeigte sich sehr stolz über die drei Auszeichnungen, die nach Brandenburg gingen:
Marianne Ballé Moudoumbou aus Potsdam wird in Anerkennung ihres vielseitigen, langjährigen und inspirierenden Engagements gegen Rassismus und Diskriminierung ausgezeichnet. Sie wird gewürdigt für ihr klares und mutiges Auftreten bei Missständen wie auch für die Einbindung, Motivation und Stärkung der migrantischen Community.
Rainer Max Lingk aus Meseberg erhält für sein kraftvolles, langjähriges, künstlerisches und politisches Engagement in der Stärkung u.a. von jungen Menschen mit Migrationsgeschichte durch das Medium Musik die Auszeichnung. Gewürdigt wird sein kreativer, leidenschaftlicher Einsatz, Jugendliche zu ermutigen, von sich zu erzählen, Verbindungen zu knüpfen und gegen Missstände aufzutreten.
Die Gruppe Wir packen’s an e.V. aus Bad Freienwalde wird in Anerkennung ihres beispielhaften, innovativen, partizipativen und unermüdlichen Engagements in der Unterstützung von Menschen auf der Flucht an Orten unabhängig und oft weitab der medialen Aufmerksamkeit sowie für ihre Aufklärungsarbeit an Schulen und in der Öffentlichkeit unter Einbeziehung von Geflüchteten ausgezeichnet.
Doris Lemmermeier, Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg: „Auch in diesem Jahr konnten wir wieder sehr beeindruckende und engagierte Preisträgerinnen und Preisträger auszeichnen. Sie stehen stellvertretend für viele, die in Berlin und Brandenburg mit Kreativität und Einsatz Zivilcourage zeigen und gegen Rechtsextremismus und Diskriminierung kämpfen. Mut und Verständigung, die Begriffe, die das gleichnamige Bündnis leiten, verkörpern die Preisträgerinnen und Preisträger in vorbildlicher und motivierender Weise.“
Die Würdigung und die Übergabe der Urkunden erfolgt erstmals durch die Regierende Bürgermeisterin von Berlin, Franziska Giffey, und den Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg, Dietmar Woidke.
2022 gingen 19 Vorschläge aus der Bevölkerung für mögliche Preisträgerinnen und Preisträger ein. Die Jury einigte sich auf je zwei Haupt- und drei Sonderpreise. Vergeben wird das „Band für Mut und Verständigung“ an Personen oder Gruppen aus Berlin und Brandenburg durch das „Bündnis für Mut und Verständigung“. Es wurde nach den gewalttätigen Übergriffen auf Migrantinnen und Migranten in Hoyerswerda im Jahr 1991 gegründet. Zur Jury gehören die Regierende Bürgermeisterin von Berlin, der Brandenburger Ministerpräsident, die Integrationsbeauftragten der Länder Berlin und Brandenburg sowie zwölf Organisationen. Ab dem 1. Januar 2023 können Vorschläge für das Jahr 2023 eingereicht werden .
Hintergründe zum Bündnis für Mut und Verständigung
Wer wir sind
Kurzdarstellung
Die gewalttätigen Übergriffe auf Migrant*innen in Hoyerswerda im Jahr 1991 haben die gesellschaftlichen Kräfte in Berlin und Brandenburg auf Initiative des DGB, Landesbezirk Berlin-Brandenburg, dazu bewogen, ein gemeinsames Bündnis für Mut und Verständigung* zu gründen.
Am 16. Oktober 1991 trat das Bündnis mit einer Pressekonferenz im Berliner Rathaus mit dem gemeinsamen „Aufruf zur Wiederherstellung des inneren Friedens und zur Wahrung der Würde aller Menschen“ in die Öffentlichkeit.
Seitdem wirbt das Bündnis durch verschiedene Aktivitäten für Toleranz in der Gesellschaft.
Als ständige Aktivität hat das Bündnis 1993 beschlossen, beispielhafte Aktionen in Berlin und Brandenburg mit dem „Band für Mut und Verständigung“ auszuzeichnen, bei denen Bürger*innen sich couragiert gegen Diskriminierung und Gewalt aus rassistischen Beweggründen wenden bzw. sich in langjähriger und ehrenamtlicher Arbeit für ein friedliches und respektvolles Zusammenleben aller Menschen einsetzen. Es wird seit 1993 vergeben.
Seit dem Jahr 2006 vergibt das Bündnis außerdem den Sonderpreis des „Bandes für Mut und Verständigung“. Dieser Sonderpreis ist eine Auszeichnung für außerordentliches Engagement vor allem junger Menschen und Initiativen im Bereich der interkulturellen Arbeit und Verständigung, die in ihrer Vorbildfunktion andere Menschen motivieren und bestärken können, sich aktiv gegen Rassismus und für ein friedliches Miteinander einzusetzen.
Die Mitglieder des Bündnisses für Mut und Verständigung sind:
- Ministerpräsident des Landes Brandenburg Dietmar Woidke
- Die Regierende Bürgermeisterin von Berlin Franziska Giffey
- Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg Doris Lemmermeier
- Die Beauftragte des Senats von Berlin für Integration und Migration Katarina Niewiedzial
- Arbeiterwohlfahrt Landesverbände Berlin und Brandenburg
- Caritasverband für das Erzbistum Berlin
- DGB Bezirk Berlin-Brandenburg
- Paritätischer Wohlfahrtsverband Landesverband Berlin
- Deutsche Rote Kreuz Landesverbände Berlin und Brandenburg
- Diakonische Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
- Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
- Erzbistum Berlin
- Jüdische Gemeinde zu Berlin
- Landessportbund Berlin

bisher ausgezeichnet
29 Jahre Band für Mut und Verständigung
Teilweise haben eine Auszeichnung mehrere Personen erhalten.